«Heimatland» im internationalen Wettbewerb von Locarno – eine Schweiz im Ausnahmezustand

Im internationalen Wettbewerb des 68. Festival del film Locarno (5. – 15. August 2015) feiert der von Contrast Film produzierte, mit zehn jungen Schweizer RegisseurInnen realisierte Film «Heimatland» seine Weltpremiere.

15.07.2015

Im internationalen Wettbewerb des 68. Festival del film Locarno (5. – 15. August 2015) feiert der von Contrast Film produzierte, mit zehn jungen Schweizer RegisseurInnen realisierte Film «Heimatland» seine Weltpremiere. Die belgisch-schweizerisch-französische Koproduktion «Keeper» mit Kacey Mottet Klein in der Hauptrolle ist im Wettbewerb Cineasti del presente programmiert. «Amnesia» von Barbet Schroeder und «La vanité» von Lionel Baier sowie der kurze Animationsfilm «Erlkönig» von Georges Schwizgebel haben auf der Piazza Grande ihren grossen Auftritt.

Im mit Spannung erwarteten Spielfilm «Heimatland», der in Locarno als einziger Schweizer Beitrag im Internationalen Wettbewerb läuft, erzählen die zehn jungen RegisseurInnen Michael Krummenacher, Jan Gassmann, Lisa Blatter, Gregor Frei, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp und Mike Scheiwiller Geschichten aus einer Schweiz im Ausnahmezustand. Auf der Piazza Grande feiern die beiden in Cannes uraufgeführten Filme «Amnesia» und «La vanité» ihre Schweizer Premiere. Baier kann somit nach «Les grandes ondes (à l‘ouest)» 2013 bereits zum zweiten Mal einen Film auf der beliebten Open-air Leinwand dem Publikum präsentieren.

Der Westschweizer Jungstar Kacey Mottet Klein spielt die Hauptrolle in «Keeper», dem Erstlingsfilm des belgischen Regisseurs Guillaume Senez, der von Louise Productions aus Lausanne koproduziert wurde und in der Wettbewerbssektion Cineasti del presente läuft. Fuori concorso zeigt drei Schweizer Dokumentarfilme: Stéphane Goël begibt sich in «Fragments du paradis» auf eine Entdeckungsreise zu verschiedenen Vorstellungen des Jenseits, die französisch-schweizerische Koproduktion «Le bois dont les rêves sont faits» von Claire Simon porträtiert den Pariser Bois de Vincennes und Kaspar Kasics fragt anhand zweier konträrer Liebesgeschichten in «Yes No Maybe» nach dem utopischen Charakter der Liebe.

Im nationalen Wettbewerb der Pardi di domani sind elf Schweizer Kurzfilme programmiert, die Sektion Panorama Suisse präsentiert zwölf neuere Schweizer Produktionen, die von den Solothurner Filmtagen, der Schweizer Filmakademie und SWISS FILMS ausgewählt wurden. Die Semaine de la critique selektioniert zwei Schweizer Produktionen. Aya Domenig folgt in ihrem ersten langen Dokumentarilm «Als die Sonne vom Himmel fiel» den Spuren ihres verstorbenen Grossvaters, der nach dem Abwurf der Atombombe als junger Arzt in Hiroshima gearbeitet hat. «Lampedusa in Winter» von Jakob Brossmann berichtet von der Solidarität der Bewohner dieser kleinen Insel mit den afrikanischen Flüchtlingen.

Ausserdem sind in der Sektion Histoire(s) du cinéma Filme von Kurt Früh, «La salamandre» von Alain Tanner und eine Hommage an Georges Schwizgebel zu sehen. Schweizer (Ko)produktionen finden sich auch in der Programmreihe Film delle giurie, wo die Jury-Mitglieder Lorenz Merz («Cherry Pie», «Un día y nada»), Laura Bispuri («Vergine giurata») und Philippe Garrel («L’ombre des femmes) ihre Werke zeigen.

Am 11. August trifft sich eine hochkarätige internationale Filmkritikerrunde mit Peter Debruge (Variety), Anne Thompson (Indiewire) und Boyd van Hoeij (The Hollywood Reporter) zum Rendez-vous du cinéma suisse (14:30 Uhr im Spazio RSI, Magnolia), um mit SWISS FILMS-Direktorin Catherine Ann Berger vier Schweizer Produktionen aus dem aktuellen Festivalprogramm zu besprechen: «Heimatland», «La vanité», «Als die Sonne vom Himmel fiel» und «Above and Below» aus der Sektion Panorama Suisse.

SWISS FILMS ist dieses Jahr während der Industry Days (Freitag, 7. bis Montag, 10. August) zum ersten Mal in der Piazza Grande Lounge mit einem Stand präsent.

SWISS FILMS, 15. Juli 2014

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