2005: Bilanz Schweizer Filme an internationalen Festivals

22.11.2005

45 Schweizer Filme, darunter 15 Spiel-, 12 Dokumentar- und 18 Kurzfilme, sind im laufenden Jahr an 22 wichtige internationale Filmfestivals eingeladen worden, elf erhielten Preise, wie aus der von SWISS FILMS veröffentlichten Jahresbilanz hervorgeht. Damit bestätigt sich die im Vorjahr festgestellte Tendenz einer grösseren Schweizer Präsenz an ausländischen Festivals. Grosse Aufmerksamkeit erhielten Schweizer Filme in Berlin und Montreal; in Cannes, in Venedig und in San Sebastian hingegen konnten sie dieses Jahr kaum brillieren. An den grössten genrespezifischen Festivals und in den Wettbewerbssektionen grosser Festivals waren Schweizer Kurz- und Animationsfilme zu sehen, so in Clermont-Ferrand, Oberhausen, Palm Springs, Berlin und Venedig.

Obwohl die Anzahl 2005 fertiggestellter Spielfilme mit nur 11 Titeln weit unter dem Vorjahresniveau liegt (20 Filme), konnte die gute Präsenz von Spielfilmen in den Hauptsektionen wichtiger Festivals gehalten werden (2005: 17, 2004: 15, 2003: 7, 2002: 10; einzelne Filme an mehreren Festivals). Eine markante Steigerung ist bei Verbreitung von Schweizer Dokumentarfilmen an wichtigen internationalen Festivals bemerkbar (2005: 22, 2004: 13,2003: 11, 2002: 9; einzelne Filme an mehreren Festivals).

An der Berlinale erhielten die im Forum und im Panorama gezeigten Filme „Coca – Die Taube aus Tschetschenien“ von Eric Bergkraut, „Katzenball“ von Veronika Minder und „Hoi Maya“ von Claudia Lorenz eine ideale Plattform und konnten hier ihre inzwischen beachtlichen Festivalkarrieren beginnen. Am Festival des Films du Monde in Montreal hatten drei neue Spielfilme Premiere – „The Headsman“ von Simon Aeby, „Ryna“ von Ruxandra Zenide und „Fragile“ von Laurent Nègre. Sie werden demnächst in der Schweiz ins Kino kommen. Der in Locarno erstmals aufgeführte Dokumentarfilm „The Giant Buddhas“ von Christian Frei fand in Toronto in der Sektion „Real to Reel“ grossen internationalen Anklang. Es folgten weitere Festivaleinladungen und die Auszeichnung des Films in Leipzig mit der Silbernen Taube. Besonders erwartet war in Locarno der Schweizer Wettbewerbsbeitrag „Snow White“ von Samir, der inzwischen sein Publikum im Kino gefunden hat, während auf der Piazza Grande „Jo Siffert Live Fast – Die Young“ von Men Lareida präsentiert wurde.

Bedeutende Auszeichnungen konnten bei den langen Kinofilmen Peter Entell für „Josh’s Trees“ in Montreal (Grosser Preis der Jury) und Ruxandra Zenide für „Ryna“ in Genf (Grosser Preis Reflet d’Or) holen, während bei den Kurzfilmen Claudia Lorenz für „Hoi Maya“ in Berlin (UIP Preis) und Peter Volkart für „Terra Incognita“ in Montreal (1. Preis „Bester Kurzfilm“) besonders ausgezeichnet wurden.

Die Mitte 2005 durch SWISS FILMS eingeführten neuen Richtlinien für die Auslandpromotion – verbunden mit der Bereitstellung von Unterstützungsbeiträgen für Festivalpräsenzen in der Höhe von jährlich CHF 200'000 sowie CHF 300'000 für die Herstellung von Festivalkopien –, hat bereits zu ersten Resultaten geführt: Im 2. Halbjahr konnte gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Zunahme der Festivalteilnahmen festgestellt werden (2. Halbjahr 2005: 43 Selektionen für 16 Festivals, 2. Halbjahr 2004: 30 Selektionen für 11 Festivals).

Zürich, 22. November 2005

Tabelle I: Zusammenstellung der Schweizer Filme in den Hauptsektionen wichtiger internationaler Filmfestivals 2005 PDF

Tabelle II: Auszeichnungen für Schweizer Filme an internationalen Festivals 2005 PDF

 

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