Spannende Ausgangslage beim Schweizer FilmpreisNominationen 2001 veröffentlicht
22.12.2000
Der Schweizer Filmpreis, der herausragende schauspielerische und filmische Leistungen ehrt und im Januar 2001 zum vierten Mal in Solothurn verliehen wird, erfreut sich mit der Zunahme seiner Bekanntheit eines wachsenden nationalen und internationalen Interesses.
Der Schweizer Filmpreis, initiiert und seit 1998 ausgerichtet vom Bundesamt für Kultur, der SRG SSR idée suisse, den Solothurner Filmtagen, dem Dokumentarfilmfestival «Visions du Réel» Nyon, dem Festival internazionale del film Locarno und dem Schweizerischen Filmzentrum, zeichnet zum vierten Mal herausragende Schweizer Filme aus und ehrt damit die Filmschaffenden für ihr aktuelles Werk. Der im letzten Jahr mit dem Engagement der Swissperform neu eingeführte Preis für die «Beste Darstellerin» und den «Besten Darsteller» wurde vom Publikum und in der Filmbranche äusserst positiv aufgenommen. Die Anerkennung für eine aussergewöhnliche darstellerische Leistung schweizerischer oder in der Schweiz dauerhaft lebender Schauspielerinnen und Schauspieler, die wichtige Rollen in Langspielfilmen spielen, wird fester Bestandteil des Schweizer Filmpreises.
Für den Schweizer Filmpreis 2001, die vierte Verleihung der Preise, haben die Trägerorganisationen in der mit 50'000 Franken dotierten Kategorie «Bester Spielfilm» «Azzurro» von Denis Rabaglia, «Gripsholm» von Xavier Koller, «Komiker» von Markus Imboden, «Pane e tulipani» von Silvio Soldini und «WerAngstWolf» von Clemens Klopfenstein nominiert, und in der ebenso mit 50'000 Franken dotierten Sparte «Bester Dokumentarfilm» «El Acordeón del diablo» von Stefan Schwietert, «Addio Lugano bella» von Francesca Solari, «Les Bas-fonds» von Denise Gilliand, «Blue End» von Kaspar Kasics sowie «Do It» von Sabine Gisiger und Marcel Zwingli. Vorgeschlagen für den mit 20'000 Franken ausgestatteten Preis «Bester Kurzfilm» sind «L’arrivée» von Fernand Melgar, «Château de sable» von François Rossier, «Ich habe getötet» von Alice Schmid, «Summertime» von Anna Luif und «Tout est bien» von Vincent Pluss.
Vorgeschlagen für die Auszeichnung «Beste Darstellerin» und «Bester Darsteller», dotiert mit je 15'000 Franken, sind Stephanie Glaser für ihre Rolle als Eli Beck in «Komiker» (Regie: Markus Imboden), Dominique Reymond alias Julie Desca in «Les Destinées sentimentales» (Regie: Olivier Assayas) und Sabine Timoteo alias Marie in «L’amour, l’argent, l’amour» (Regie: Philipp Gröning). Zu den nominierten Schauspielern gehören Pinkas Braun für seine Rolle als Max Wiederkehr in «Komiker», Bruno Ganz als Kellner Fernando in «Pane e tulipani» (Regie: Silvio Soldini) und Roger Jendly alias Décosterd in «La Beauté sur la terre» (Regie: Antoine Plantevin). Die Nominationen in dieser Sparte erfolgten unter Mitbeteiligung der Swissperform.
Die Preise werden von einer sechsköpfigen Jury am Mittwoch, 24. Januar 2001, im Rahmen der Solothurner Filmtage verliehen. Der vom Schriftsteller, Schauspieler und Kabarettisten Emil Steinberger präsidierten Jury gehört mit Marcel Gisler erstmals auch ein Gewinner des Schweizer Filmpreises an: Der in Berlin lebende Ostschweizer Regisseur erhielt 1999 für «F. est un salaud» den Preis für den besten Spielfilm. Die weiteren Jurymitglieder sind die Schauspielerin Tonia Maria Zindel, die letztes Jahr für den Preis als beste Darstellerin nominiert war, die Filmverleiherin Hélène Cardis, Jean-Henry Papilloud, Direktor des Centre Valaisan de l’Image et du Son, sowie der Filmpublizist und Verleiher Walter Ruggle.
Das Interesse an den letztjährigen Nominationen zeigt, dass der Schweizer Filmpreis innerhalb seiner ersten drei Jahre zu einem wichtigen Faktor in der schweizerischen Filmkulturlandschaft geworden ist und über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wird.
Mit dem Schweizer Filmpreis 2000 ausgezeichnet wurden Delphine Lanza für ihre Rolle der «Lorette» in «Attention aux chiens» und Stefan Suske für den «Linus» in «Grosse Gefühle». Den Preis für den besten Spielfilm erhielt die Kanada-Schweizerin Léa Pool für ihre subtile Adoleszenzgeschichte «Emporte-moi». Norbert Wiedmer wurde für seinen Dokumentarfilm «Schlagen und Abtun» prämiert. Der Preis für den besten Kurzfilm ging an Esen Isiks «Vaterdiebe».
Zürich, 13. November 2000