Auftakt für den Schweizer Filmpreis 2003: Die Nominationen

15.11.2002

Die Nominationen für den Schweizer Filmpreis 2003 in fünf Kategorien werden heute bekanntgegeben. Eine Jury, präsidiert vom Schweizer Film- und Opernregisseur Daniel Schmid hat ein Preisgeld von insgesamt 150 000 Franken zu vergeben. Die inzwischen sechste Verleihung der Preise findet am Mittwoch 22. Januar 2003 in der Solothurner Reithalle in Anwesenheit prominenter Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft statt.
(Gesamtes Nominationsdossier als pdf zum Downloaden am Ende des Textes; Fotos finden Sie in der Rubrik «film prize», siehe Menüleiste)

In der mit 50'000 Franken dotierten Kategorie «Bester Spielfilm» sind «La brûlure du vent» von Silvio Soldini, «Ernstfall in Havanna» von Sabine Boss, «Oltre il confine» von Rolando Colla, «On dirait le sud» von Vincent Pluss und «Les petites couleurs» von Patricia Plattner nominiert, und in der ebenso mit 50'000 Franken ausgestatteten Sparte «Bester Dokumentarfilm»: «B comme Béjart» von Marcel Schüpbach, «Epoca» von Andreas Hoessli und Isabella Huser, «Forget Baghdad» von Samir, «Gambling, Gods and LSD» von Peter Mettler sowie «Hirtenreise ins dritte Jahrtausend» von Erich Langjahr. Vorgeschlagen für den mit 20'000 Franken ausgestatteten Preis «Bester Kurzfilm» sind «Le combat» von Fernand Melgar, «Exit» von Benjamin Kempf, «Joshua» von Andreas Müller, «Nosfératu Tango» von Zoltán Horváth und «Swapped» von Pierre Monnard. Zulässig waren diejenigen Filme, die im laufenden Jahr an wichtigen Filmfestivals im In- und Ausland oder im Kino gezeigt worden sind.

Nominiert in der Kategorie «Beste Darstellerin» und «Bester Darsteller», dotiert mit je 15'000 Franken von Swissperform, sind: Sarah Bühlmann für ihre Rolle als Mo in «Dilemma» (Regie: Tobias Ineichen), Mona Fueter alias Tina Müller in «Füür oder Flamme» (Regie: Markus Fischer) und Eva Scheurer für ihre Rolle als Polizeivorsteherin Susanna Winter ebenfalls in «Dilemma». Die nominierten Schauspieler sind: Mathias Gnädinger alias Walter Oberholzer in «Big Deal» (Regie: Markus Fischer), Manfred Liechti als Reto Lauenstein in «Im Namen der Gerechtigkeit» (Regie: Stefan Jäger) und Mike Müller als Sicherheitsbeamter Bruno Ruegg in «Ernstfall in Havanna» (Regie: Sabine Boss).

Die für die Nomination der Schauspieler/innen beigezogenen Expert/innen (die Castingfrau Corinna Glaus, der Schauspieler Patrice Gilly und der Produzent Jean-Luc Wey) betonen, dass es in der Schweiz viele schauspielerische Talente gibt, deren künstlerische Leistung preiswürdig ist. Die Hauptrollen in Schweizer Kinofilmen werden jedoch meist mit ausländischen Schauspieler/innen besetzt. Dies gilt insbesondere für die wenigen weiblichen Hauptrollen und die Französischsprachigen. So sind in diesem Jahr herausragende schauspielerische Leistungen vor allem in deutschsprachigen Fernsehspielfilmen zu sehen.

Die Nominationen des seit 1998 ausgerichteten Schweizer Filmpreises stellen die sechs Trägerorganisationen auf. Das sind: Bundesamt für Kultur, SRG SSR idée suisse, Festival internazionale del film Locarno, Internationales Filmfestival «Visions du Réel» in Nyon, Solothurner Filmtage und Schweizerisches Filmzentrum in Zusammenarbeit mit der Kurzfilm Agentur Schweiz. Die Nominationen in der Sparte Schauspiel erfolgten unter Mitbeteiligung der Swissperform. Die Geschäftsführung liegt beim Schweizerischen Filmzentrum.

Die vom international bekannten und anerkannten Schweizer Film- und Opernregisseur Daniel Schmid, präsidierte Jury wählt aus den Nominationen die Filmpreisgewinner/innen. Der Jury gehören darüberhinaus folgende Persönlichkeiten an: Luis Bolliger, Leiter der Satellitenprogramme SF DRS/3sat, Madeleine Fonjallaz, ehemalige Verantwortliche für die selektive Filmförderung beim Bundesamt für Kultur, der deutsche Filmpublizist Peter W. Jansen, Luciano Rigolini, Fotograf und Dokumentarfilm-Redakteur bei ARTE France, Christa Saredi, Unternehmerin, sowie die Genfer Schauspielerin Alexandra Tiedemann.

Mit dem Schweizer Filmpreis 2002 ausgezeichnet wurden ex aequo die Schauspielerinnen Andrea Guyer und Carol Schuler für ihren Rollen in «Lieber Brad» (Regie: Lutz Konermann) und Michael Finger als «Rafael» in «Utopia Blues» (Regie: Stefan Haupt). Den Preis für den besten Spielfilm erhielt Stefan Haupt für «Utopia Blues». Vadim Jendreyko wurde für seinen Dokumentarfilm «Bashkim» prämiert und Georges Schwizgebel für den Kurzfilm «La jeune fille et les nuages».
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