Schweizer Videokünstlerin am Dokfilmfestival in Marseille
03.07.2007
An der 18. Ausgabe des Festival international du documentaire (FID), welches vom 4. bis 9. Juli 2007 in Marseille stattfindet, wird das Werk der Schweizer Videokünstlerin Ursula Biemann mit einer Retrospektive und einem Autorengespräch vorgestellt. Sabine Gisigers Dokumentarfilm „Gambit“ wird in Marseille in Anwesenheit des Protagonisten Jörg Sambeth präsentiert. Im Rahmen des Festivals werden ausserdem die Schweizer Filme und Koproduktionen „Il Bacio di Tosca“ (1984) von Daniel Schmid, „Soigne ta droite“ (1987) von Jean-Luc Godard und „Juventude em marcha“ (2006) von Pedro Costa gezeigt.
Die Künstlerin, Kuratorin und Dozentin Ursula Biemann, die in Zürich und in Genf arbeitet, setzt sich in ihren Arbeiten mit Migration, Mobilität, Technologie und Geschlechterfragen auseinander. Ihre seit 1999 entstandenen Videos Essays „Performing the border“ (1999), „Writing Desire“ (2000), „Remote sensing“ (2001), „Europlex“ (2003), „Contained mobility“ (2004) und „Black sea files“ (2005) werden in der Reihe „Filmer, dit-elle“ gezeigt. Diese experimentellen Videos richten sich an unterschiedliche Publika in und ausserhalb des Kunstkontextes.
Im Film „Gambit“ rollt Sabine Gisiger die Giftkatastrophe von 1976 in Seveso auf. Nachdem „Gambit“ Ende 2006 mit dem Internationalen Mittelmeer-Dokumentarfilm- und Reportage-Preis ausgezeichnet worden ist, zeigt ihn das Centre Méditerranéen de Communication Audiovisuelle im Rahmen des Festivals an einer Sondervorführung, an welcher der Protagonist des Films, Jörg Sambeth, teilnimmt.
Das von Jean-Pierre Rehm, Redaktor der Cahiers du Cinéma, geleitete Dokumentarfilmfestival in Marseille versteht sich als Ort der Infragestellung herkömmlicher Filmsprache und der Konfrontation zwischen fiktionalen und dokumentarischen Ansätzen im zeitgenössischen Filmschaffen.
Zürich, 3. Juli 2007