Schweizer Akzente in Karlovy Vary

16.06.2003

Das 38. Internationale Filmfestival in Karlovy Vary (Tschechien), welches vom 4. bis 12. Juli 2003 stattfindet, stellt dieses Jahr wiederum 3 Schweizer Filme vor: Im internationalen Wettbewerb für Dokumentarfilme wird «Guerre sans images» von Mohamed Soudani (Produktion: Amka Films) gezeigt. «Meine Schwester Maria» von Maximilian Schell (Produktion: Dschoint Ventschr) läuft im Rahmenprogramm «Horizons». Der französisch-schweizerische Spielfilm «Aime ton père» von Jacob Berger (Produktion: Vega Film) ist eines der zehn europäischen Werke, welche von der Branchenzeitschrift Variety ausgewählt wurde und in Karlovy Vary in einem Spezialprogramm gezeigt wird.
«Guerre sans images» von Mohamed Soudani wurde erstmals 2002 in Locarno im Rahmen der Kritikerwoche und inzwischen in allen Landesteilen im Kino gezeigt. Auf einer Reise nach Algerien reflektiert der Autor darin Fotografien des Schweizers Michael von Graffenried, welche ein paar Jahre zuvor mitten im Bürgerkrieg entstanden sind. «Meine Schwester Maria» ist im Anschluss an seine Kinoauswertung in der Deutschschweiz an verschiedenen Festivals gezeigt worden, namentlich in den USA (Chicago und Palm Springs International Film Festivals). Der in der Schweiz aufgewachsene, weltbekannte Schauspieler Maximilian Schell erzählt in diesem Film das tragische Ende einer Künstlerkarriere, derjenigen seiner eigenen Schwester, Maria Schell. In «Aime ton père» stehen sich der erfolgreiche Vater (Gérard Depardieu) und der missachtete Sohn (Guillaume Depardieu) in einem Konflikt gegenüber, der tief in der Menschheit wurzelt. Der 2002 im Wettbewerb von Locarno erstmals aufgeführte Film durchläuft seit einem Jahr eine ausserordentliche Festivalkarriere, u.a. mit Selektionen in Montreal und Palm Springs.

Das früher alternierend zu Moskau organisierte Filmfestival in Karlovy Vary (Karlsbad) ist eine der grössten internationalen Filmveranstaltungen. Die zentrale Rolle des Festivals im Austausch der Kulturen Ost- und Westeuropas hat sich mit dem Beitritt der mitteleuropäischen Länder zur Europäischen Gemeinschaft noch verstärkt. Die von der grössten amerikanischen Branchenzeitschrift Variety (Auflage: 55’000 Exemplare) in Zusammenarbeit mit European Film Promotion zum 6. Mal organisierte Veranstaltung «Variety Critic’s Choice» stellt zehn europäische Filme ins Rampenlicht, wobei mit «Aime ton père» erstmals ein Schweizer Film ausgewählt wurde.

Zürich, 16. Juni 2003
Newsletter