REKORDJAHR

Auf der Piazza Grande stehen vier Festivallieblinge sowie eine hochkarätige Weltpremiere aus der Schweiz im Rampenlicht. REINAS von Klaudia Reynicke (Alva Film) macht am 8. August den Auftakt. Die schweizerisch-peruanisch-spanische Produktion wurde am Sundance Film Festival uraufgeführt und lief anschliessend an der Berlinale.

Am 9. August folgt die Weltpremiere von Simon Jaquemets ELECTRIC CHILD über einen Vater, der für die Rettung seines unheilbar kranken Babys auf ein Experiment mit künstlicher Intelligenz setzt. Jaquemets dritter lange Spielfilm ist eine schweizerisch-deutsch-niederländische Produktion von 8horses (Michela Pini, Aurelius Eisenreich, Simon Jaquemet). Am selben Abend wird auf der Piazza die schweizerisch-französische Schauspielerin Irène Jacob mit dem Leopard Club Award ausgezeichnet.

Im Spätprogramm läuft am 10. August der US-schweizerische Thriller SEW TORN von Freddy Macdonald (Schweizer Koproduktion Orisono GmbH, Sebastian Klinger). Der Film wurde in den Schweizer Bergen gedreht und am Genre-Festival SXSW in Austin uraufgeführt.

Der Schweizer Animationsfilmer Claude Barras erhält am 13. August den Locarno Kids Award, gefolgt von der Schweizer Premiere seines neuen Animationsfilms SAUVAGES (Nicolas Burlet, Nadasdy Film). Dieser feierte in Cannes Premiere und lief im Wettbewerb des Animationsfilmfestivals von Annecy. In den Locarno Kids Screenings läuft eine Werkschau mit Barras’ Kurzfilmen sowie seinem Oscar-nominierten langen Animationsfilm MA VIE DE COURGETTE.

Als Abschlussfilm auf der Piazza Grande läuft am 17. August die schweizerisch-französische Komödie LE PROCÈS DU CHIEN von Laetitia Dosch (Lionel Baier, Agnieszka Ramu, Bande à part Films), der in Cannes Weltpremiere feierte.

Weltpremieren im internationalen Wettbewerb

Der Concorso Internazionale präsentiert DER SPATZ IM KAMIN von Ramon Zürcher, produziert von Silvan Zürcher (Zürcher Film GmbH) mit der deutschen Schauspielerin Maren Eggert. Es ist der dritte gemeinsam Film des Brüderpaars, die zuletzt für DAS MÄDCHEN UND DIE SPINNE an der Berlinale 2021 den Preis für die beste Regie der Sektion Encounters erhielten. Die beiden erzählen mit ihren Filmen auf den ersten Blick alltägliche Geschichten, die mit hintergründig skurrilem Unterton und einer ganz eigenen Handschrift überraschen.

Zusätzlich feiern zwei Schweizer Koproduktionen im Concorso Internazionale ihre Weltpremieren: Der portugiesisch-schweizerisch-französische Debutfilm FOGO DO VENTO der portugiesischen Regisseurin Marta Mateus wurde vom Schweizer Produzenten Fabrice Aragno (Casa Azul Films) koproduziert. TRANSAMAZONIA der deutschen Filmemacherin Pia Marais (Frankreich, Deutschland, Schweiz, Taiwan, Brasilien) ist eine Schweizer Koproduktion von Jean-Marc Fröhle (Point Prod). Im Cast spielen die junge deutsche Schauspielerin Helena Zengel, bekannt aus SYSTEMSPRENGER, sowie die Schweizer Schauspielerin Sabine Timoteo.

Weltpremieren in den Cineasti del Presente und Fuori Concorso

Die Wettbewerbssektion, die Erst- und Zweitwerken eine Plattform bietet, zeigt zwei Coming-of-Age Geschichten: HANAMI ist der erste lange Film von Denise Fernandes. Die Tessiner Regisseurin mit kapverdischem Background hat an der CISA in Lugano und auf Kuba Film studiert. Wie schon ihr Kurzfilm NHA MILA, der 2020 Locarno lief, spielt HANAMI auf den kapverdischen Inseln. Produziert hat den Film die Schweizer Produktionsfirma Alina film (Eugenia Mumenthaler, David Epiney) in Koproduktion mit der portugiesischen Firma O Som e a Fúria und der Tessiner ventura film.

Der zweite Beitrag mit Schweizer Beteiligung in den Cineasti del Presente ist der deutsch-schweizerische Debutfilm DER FLECK des deutschen Regisseurs Willy Hans, koproduziert von Michela Pini und Matthias Huser (8horses).

In der nicht-kompetitiven Sektion Fuori Concorso präsentiert Filmemacher Samir die Weltpremiere DIE WUNDERSAME VERWANDLUNG DER ARBEITERKLASSE IN AUSLÄNDER. Produziert haben den essayistischen Dokumentarfilm über die Schweizer Arbeiter:innenkultur Levin Vieth und Werner Swiss Schweizer mit Dschoint Ventschr Filmproduktion.

Zum ersten Mal wird in Locarno auch eine Schweizer Serie uraufgeführt – ebenfalls in Fuori Concorso: ESPÈCE MENACÉE, Idee und Drehbuch von Bruno Deville, Léo Maillard sowie von der bekannten schweizerisch-französischen Comedienne Marina Rollmann, die auch als Schauspielerin dabei ist. Pauline Gygax und Max Karli von Rita Productions und RTS haben die Serie produziert, Regie führte Bruno Deville.

Die unabhängige Dokumentarfilm-Sektion Semaine de la Critique zeigt zwei Schweizer Weltpremieren: Als Eröffnungsfilm läuft A SISTER’S TALE, produziert von Mira Film Basel in Koproduktion mit Frankreich und dem Iran. Die Filmemacherin Leila Amini begleitet ihre Schwester, die es als Hausfrau im Iran trotz der Einschränkungen für Frauen wagt, ihren Lebenstraum vom Singen zu verfolgen.

In WIR ERBEN thematisiert Regisseur Simon Baumann die Erwartungen seiner Eltern, die ihm ihr Lebenswerk vererben möchten und die Erwartungen, die damit verbunden sind. Produktion: Dieter Fahrer, Balzli & Fahrer GmbH.

Kurzfilmschaffen aus der Schweiz

In der Sektion Pardi di Domani laufen zehn Schweizer Kurzfilme im nationalen Wettbewerb, darunter Werke wie der Spielfilm LOOKING SHE SAID I FORGET von Naomi Pacifique, der Animationsfilm SANS VOIX Samuel Patthey, der Dokumentarfilm MAMAN DANSE von Mégane Brügger oder der Experimentalfilm SKY ROGERS, MANAGER DE STARS von Ciel Sourdeau.

Im Wettbewerb Corti d’Autori läuft als Schweizer Beitrag LES BOUCHES von Valentin Merz. Dieser gewann mit seinem Spielfilm DE NOCHE LOS GATOS SON PARDOS 2022 in Locarno den First Feature Award.

Highlights im Panorama Suisse

Im Panorama Suisse, welches von den Solothurner Filmtagen, der Schweizer Filmakademie und SWISS FILMS gemeinsam kuratiert wird, sind fünf Dokumentar- und fünf Spielfilme zu sehen, die in den vergangenen Monaten an Festivals oder im Kino Erfolge feierten. Zu sehen sind unter anderem der Spielfilm LES PARADIS DE DIANE von Carmen Jaquier und Jan Gassmann, der an der Berlinale Premiere feierte, oder Nicole Vögeles Dokumentarfilm THE LANDSCAPE AND THE FURY, welcher den Grand Prix des Festivals Visions du Réel gewann.

Das Programm Histoire(s) du cinéma zeigt mehrere digital restaurierte Schweizer Filmklassiker wie JONAS QUI AURA 25 ANS EN L'AN 2000 von Alain Tanner (1976) oder REPÉRAGES von Michel Soutter (1977).

Schweizer Projekte bei Locarno Pro

SWISS FILMS organisiert jährlich in Partnerschaft mit Locarno Pro die SWISS FILMS Previews. Fünf aktuelle Schweizer Filmprojekte kurz vor Release werden von Regie und Produktion vor einem internationalen Branchenpublikum gepitcht. Siehe Booklet SWISS FILMS Previews

Das Programm Alliance 4 Development von Locarno Pro hat drei Schweizer Projekte selektioniert: EIN JAHR OHNE SOMMER von Flurin Giger, Produktion Aline Schmid (Beauvoir Films); PARADIS PERDU von Hugues Hariche, Produktion Xavier Grin (P.S. Productions) sowie UNDERCURRENTS von Beatrice Minger, Produktion Rhea Plangg und Michela Pini (Cinédokké, Lido Pictures).

SWISS FILMS unterstützt im Auftrag des Bundesamtes für Kultur (BAK) die internationale Lancierung der Schweizer Filme im Programm des Festivals. Ein Info-Point im Palazzo Sopracenerina informiert Besuchende über SWISS FILMS Kommunikations- und Promotionsaktivitäten.

Einen Überblick aller Festivalfilme und Koproduktionen sowie eine kuratierte Auswahl neuer Filme und Projekte in Produktion, finden Sie im SWISS FILMS Line-up Locarno 2024.