IDFA 2022
Acht Schweizer Dokumentarfilme in Amsterdam
01.11.2022
Das International Documentary Film Festival Amsterdam IDFA (9. - 20. November 2022), eines der weltweit wichtigsten Festivals für Dokumentarfilme, präsentiert acht kurze und lange Produktionen aus der Schweiz. Darunter die Weltpremieren von PARADIS im Internationalen Wettbewerb und von POLISH PRAYERS in der Sektion Luminous.
In seinem zweiten langen Dokumentarfilm PARADISE widmet sich der russichstämmige Regisseur Alexander Abaturov den dramatischen Umweltproblemen in der sibirischen Taiga. Die französisch-schweizerische Koproduktion läuft als Weltpremiere im Internationalen Wettbewerb. Schweizer Koproduzent ist Luc Peter (Intermezzo Films).
Zwei Filme bei Luminous
In der prestigeträchtigen Premierensektion Luminous ist die Weltpremiere der schweizerisch-polnischen Koproduktion POLISH PRAYERS (Bild) von Hanna Nobis (Produktion Esther van Messel, First Hand Films) zu sehen. Die Regisseurin portraitiert einen jungen Polen, dessen streng katholische, nationalistische und homophobe Werte ins Wanken geraten, als er sich zum ersten Mal verliebt.
Elena Avdijas Debutfilm CASCADEUSES (STUNTWOMEN), vor kurzem am Zurich Film Festival ausgezeichnet, wird ebenfalls in der Sektion Luminous präsentiert. Der Film über Frauen im knallharten Alltag als professionelle Stuntfrauen ist eine schweizerisch-französische Produktion von Bande à Part Films (Agnieszka Ramu, Ursula Meier, Marie-Lou Pahud).
Kurze Dokumentarfilme
Die IDFA Competition for Short Documentary zeigt als Weltpremiere MOUNTAIN FLESH von Valentina Shasivari. Der Film wurde als Diplomfilm des Masterstudiums ECAL/HEAD mit der Tessiner Produktionsfirma Cinédokké (Michela Pini, Micol Guido) produziert. Der in den Schweizer Bergen schwarzweiss gedrehte Kurzfilm ist eine meditative Auseinandersetzung mit den Themen Mensch, Natur und Religion.
In derselben Sektion läuft die internationale Premiere von DUST AWAY der Schweizer Regisseurin Dea Gjinovci in Koregie mit der US-Amerikanerin Tanita Rahmani, mit welcher sie Kurzfilm gemeinsam produziert hat. Mit Animationssequenzen kombiniert, bebildern sie Zeugenaussagen der meist papierlosen Migranten, welche die Aufräumarbeiten nach 9/11 mit ihrer Gesundheit bezahlen mussten.
Mit RAMBOY von Matthias Joulaud und Lucien Roux – kürzlich am DOK Leipzig mit einer Special Mention ausgezeichnet – ist ein Schweizer Kurzfilm für die IDFA Competition for Youth Documentary selektioniert. Der mit Akka Films produzierte Diplomfilm der ECAL/HEAD portraitiert Grossvater und Enkel auf einer abgelegenen irischen Insel. GIRL GANG von Susanne Regina Meures (Christan Frei Filmproduktion) läuft als langer Dokumentarfilm ebenfalls in dieser Sektion für ein jugendliches Publikum. Der Film über eine Berliner Influencerin steht zurzeit in der Vorauswahl für die European Film Awards.
Für die Best of Fests selektioniert ist DE HUMANI CORPORIS FABRICA von Verena Paravel und Lucien Castaing-Taylor, eine Schweizer Koproduktion von Rita Productions, der in Cannes seine Weltpremiere hatte.
In der Sektion Frontlight läuft TRAINED TO SEE – THREE WOMEN AND THE WAR, eine deutsch-italienische Produktion der Schweizer Regisseurin Luzia Schmid.
Schweizer Projekte am IDFA Filmmarkt
Neben dem vielfältigen Festivalprogramm bietet die IDFA eine der weltweit wichtigsten Branchenveranstaltungen für Dokumentarfilme.
Drei Schweizer Projekte nehmen am internationalen Koproduktions- und Kofinanzierungsmarkt IDFA Forum (12. – 16. November) teil. In der Veranstaltung Producers Connection werden DOM von Svetlana Rodina & Laurent Stoop, produziert von DokLab (Corinna Dästner) sowie DIE WUNDERSAME VERWANDLUNG DER ARBEITERKLASSE IN AUSLÄNDER von Samir, Dschoint Ventschr Filmproduktion vorgestellt. Am IDFA Forum Pitch wird WOMAN OF MY LIFE der irakischen Regisseurin Zahraa Ghandour, ebenfalls eine Produktion von Dschoint Ventschr Filmproduktion mit Karada Films (Irak) und WG Film (Schweden) präsentiert.
Die Plattform Docs for Sale (11. - 16.November) widmet sich dem Vertrieb von hochwertigen Dokumentarfilmen und vermittelt Knowhow für herausragende aktuelle Titel auf dem heutigen Markt. Drei Schweizer Projekte nehmen am IDFA Forum teil und 22 Schweizer Produktionen sind Teil des Katalogs von Docs for Sale.
In Zusammenarbeit mit dem Festival Visions du Réel lädt SWISS FILMS in Amsterdam zu einem Networking-Lunch ein. Sales-Agenten, internationale Verleiher oder Festivalprogrammier:innen erhalten dort die Gelegenheit, sich mit Schweizer Produzent:innen und Talenten zu vernetzen.
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