Talking to... Zamo Mkhwanazi
Die Regisseurin über die Rolle von Musik und Ton in ihrem Debutfilm
02.09.2025
Zamo Mkhwanazi arbeitete als Autorin und Regisseurin für Fernsehserien und Kurzfilme. LAUNDRY (UHLANJULULO) ist ihr Debütfilm, produziert von der Schweizer Produktionsfirma Akka Films mit der südafrikanischen Firma Kude Media. Das Familienporträt spielt 1968 in Johannesburg während des Apartheid-Regimes. LAUNDRY feiert seine Weltpremiere in der Sektion Discovery des Toronto International Film Festivals.
Wie bist du auf die Idee für «LAUNDRY» gekommen?
Die Geschichte basiert lose auf Ereignissen in der Familie meiner Mutter. Die Figuren sind eine Kombination aus Personen aus den Familien meiner beiden Eltern.
Der Film hat einen Rhythmus, einen Dialog zwischen Ton und Stille. Wie würdest du diesen beschreiben?
Musik spielt in der Geschichte eine zentrale Rolle. Deshalb geben wir den Zuschauer:innen die Möglichkeit, in den Klang einzutauchen, sich an der akustischen Dimension des Films zu erfreuen und sich dem intensiven Zuhören zu widmen, sodass sie beim Fehlen von Musik und Dialogen mehr in der Stille hören können.
Welches ist deine Lieblingsszene?
Mir gefällt die Szene, in der die Hauptfigur zum ersten Mal mit der Band spielt. Sie wirkt sehr authentisch, weil die Darsteller:innen keine Schauspieler:innen sind, sondern echte Musiker:innen, die mit der Sprachmelodie und Körperhaltung normaler Musiker sprechen und sitzen. Wenn man mit Laien arbeitet, gibt man als Regisseurin viel Kontrolle ab, aber es macht Spass zu sehen, was der Zufall so bringt, und sich darauf einzulassen.
Erzählen uns mehr über deine bemerkenswerte Hauptfigur.
Ntobeko Sishi, der den Sohn der Familie spielt, ist ein sehr beliebter Influencer und TV-Star in Südafrika – was mir vorher nicht bewusst war. Einmal habe ich ihn nach den Dreharbeiten mit dem Auto mitgenommen. Die Leute auf der Strasse haben ihn durch das Autofenster erkannt und sind total ausgeflippt! Ntobeko sieht aus wie ein Teenager, aber sobald die Kameras laufen, kommen seine Starqualitäten zum Vorschein.
Hast du mit dem Film eine vesteckte Botschaft für das Publikum?
Für mich ist die wichtigste Erkenntnis dieser Geschichte, dass Widerstand meist nicht heroisch, sondern fast schon banal sein kann. Die Entscheidung, einen Traum zu verfolgen, der vom ganz Gewöhnlichen (eine Wäscherei) zu einem der am schwierigsten zu verwirklichenden Träume (Musik) reicht, bedeutet, sich durch das Minenfeld des Faschismus zu bewegen, um die eigene Freiheit und das Leben zu bekräftigen.