Die «Romans d’ados» zu Gast in Peking

Das Projekt «Filmmaker in Focus» ist eines der Schwerpunktprogramme von SWISS FILMS in China. Mit Béatrice Bakhti reist bereits die siebte Schweizer Dokumentarfilmerin nach Peking, um im Rahmen der CCD Workstation ihre Arbeit vorzustellen und sich mit chinesischen Filmschaffenden intensiv auszutauschen. Die Reihe nahm im Herbst 2008 mit Peter Liechti ihren Anfang. Edna Politi und Fernand Melgar waren 2009 in Peking zu Gast, Vadim Jendreyko und Christian Frei 2010 und im Frühjahr 2011 Anka Schmid.

«Darf man alles zeigen? Wie steht es mit der Behutsamkeit der Bilder, dem Respekt den Protagonisten, aber auch dem Zuschauer gegenüber? Solche Fragen sind es, die im Anschluss an die Vorführungen bis spät in die Nacht diskutiert werden und die den einmaligen Wert dieser Workshops ausmachen. Es sind Reflektionen zu ethischen Fragen, die hier überhaupt erst wieder neu entdeckt und gestellt werden müssen, als gelte es, eine Sprache wieder neu zu erlernen. Hier weist die Arbeit in der CCD Workstation weit über die Grenzen des Genres Dokumentarfilmes hinaus», resümiert Vadim Jendreyko seine Erfahrung.

Einzelne Werke der chinesischen Teilnehmenden sind in der Zwischenzeit an internationale Festivals eingeladen worden, so «Self-portrait and Three Women» von Zhang Mengqi und «Starving Village» von Zou Xueping am Tampere Film Festival 2011.

Das Crossing Festival im Oktober und das May Festival im Mai haben sich als wichtige unabhängige Plattformen für Dokumentarfilm, für experimentelle Videoarbeiten, zeitgenössischen Tanz und Theater etabliert. Das Crossing Festival zeigt neben dem Schwerpunkt zum Werk von Béatrice Bakhti neue chinesische Dokumentarfilme und Theater Performances.

Die vier Folgen von «Romans d'ados» (Jugendgeschichten) von Béatrice Bakhti sind bis 12. Oktober 2011 auf Arte zu sehen.

Zürich, 23. September 2011