CEUX QUI TRAVAILLENT und CHRIS THE SWISS sind die grossen Gewinner des Schweizer Filmpreises 2019
Die Debutfilme CEUX QUI TRAVAILLENT von Antoine Russbach und CHRIS THE SWISS von Anja Kofmel dominierten den Schweizer Filmpreis 2019. Beide Koproduktionen wurden je dreifach ausgezeichnet. CEUX QUI TRAVAILLENT gewinnt die Trophäen für den Besten Spielfilm, das Beste Drehbuch und die Beste Darstellung in einer Nebenrolle; CHRIS THE SWISS diejenigen für den Besten Dokumentarfilm, Beste Filmmusik und Beste Montage. Der international bereits mehrfach preisgekrönte Kurzdokumentarfilm ALL INCLUSIVE von Corina Schwingruber Ilić wurde als Bester Kurzfilm geehrt. Beki Probst erhielt den Ehrenpreis für ihren Einsatz für den nationalen und internationalen Film. Die Schweizer Filmpreise wurden am 22. März in Genf verliehen.
22.03.2019
Der Regisseur und Drehbuchautor Antoine Russbach gewann mit seinem ersten langen Spielfilm CEUX QUI TRAVAILLENT (Box Productions, World Sales: Be For Films) in den Kategorien «Bester Spielfilm» und «Bestes Drehbuch». Pauline Schneider wurde für ihre Darstellung als Hilde in der Kategorie «Beste Darstellung in einer Nebenrolle» gewürdigt. Das sozialkritische Drama über die moderne Arbeitswelt mit dem belgischen Star Olivier Gourmet in der Hauptrolle feierte am Locarno Film Festival 2018 in der Sektion Cineasti del presente Weltpremiere. Die schweizerisch-belgische Koproduktion wurde an mehreren internationalen Festivals gezeigt, unter anderem am CPH:PIX in Kopenhagen, am FIFF Namur und am Festival Premiers Plans in Angers, wo Russbach den Publikumspreis erhielt. CEUX QUI TRAVAILLENT gehörte mit fünf Nominationen zu den Favoriten des Schweizer Filmpreises 2019.
Ebenfalls drei Auszeichnungen erhielt CHRIS THE SWISS von Anja Kofmel (Dschoint Ventschr Filmproduktion, World Sales: Urban Distribution International), in dem die Regisseurin den Umständen des Todes ihres im Jugoslawienkrieg ums Leben gekommenen Cousins Chris auf den Grund geht. Der Anidoc wurde als «Bester Dokumentarfilm» ausgezeichnet, für die «Beste Filmmusik» (Marcel Vaid) sowie für die «Beste Montage» (Stefan Kälin). Anja Kofmels erster langer Film wurde in der Semaine de la Critique in Cannes 2018 uraufgeführt und danach für zahlreiche renommierte internationale Animation- und Dokumentarfilmfestivals selektioniert, wie etwa für das Animafest in Zagreb, das Animationfilmfestival in Annecy, DOK Leipzig oder IDFA in Amsterdam. CHRIS THE SWISS lief bisher in der Schweiz (First Hand Films), in Frankreich (Urban Distribution International) und Deutschland (Real Fiction Filmverleih) im Kino. Anfang 2019 erhielt die schweizerisch-kroatisch-deutsch-finnische Koproduktion eine Nomination am Prix Lumières in der Kategorie Bester Film aus einem frankophonen Land.
ALL INCLUSIVE ist der Beste Schweizer Kurzfilm
Nach Screenings an den bedeutendsten internationalen Festivals wie Venedig, Toronto, Sundance und IDFA und vielen Auszeichnungen, wie die Goldene Taube am DOK Leipzig oder zuletzt die Special Jury Recognition am SXSW Festival in Austin, wurde der Kurzdokumentarfilm ALL INCLUSIVE von Corina Schwingruber Ilić (Freihändler Filmproduktion) auch in der Schweiz als «Bester Kurzfilm» prämiert. Seit seiner Weltpremiere im August 2018 wurde ALL INCLUSIVE an über 70 Festivals eingeladen.
In den weiteren Kurzfilm-Kategorien wurden SELFIES von Claudius Gentinetta (Produktion: Gentinetta Film) als «Bester Animationsfilm» gewürdigt und LES HEURES-ENCRE von Wendy Pillonel, Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste (Produktion: Peacock Film AG, ZHdK), in der Kategorie «Bester Abschlussfilm».
Judith Hofmann und Joel Basman als Beste/r Darsteller/in ausgezeichnet
Die Schweizer Film- und Theaterschauspielerin Judith Hofmann gewann für ihre Rolle der Ruth in DER UNSCHULDIGE von Simon Jaquemet den Schweizer Filmpreis für die «Beste Darstellerin». Joel Basman wurde für die Verkörperung von Motti in WOLKENBRUCH als «Bester Darsteller» prämiert. Der 29-jährige Schauspieler war 2008 Schweizer Shooting Star der European Film Promotion an der Berlinale und hat 2015 den deutschen Filmpreis für die beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle im Film WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK von Burhan Qurbani erhalten.
WOLKENBRUCH von Michael Steiner war 2018 mit bisher über 275'000 Zuschauer/innen der erfolgreichste Schweizer Film in den Schweizer Kinos. DER UNSCHULDIGE von Simon Jaquemet wurde für die renommierte kompetitive Sektion Platform am Toronto International Film Festival selektioniert und lief unter anderem im Hauptwettbewerb des San Sebastian International Film Festival sowie am Internationalen Filmfestival in Rotterdam in der Sektion Bright Future.
Peter Indergand wird für seine Kamerarbeit in ELDORADO geehrt
Der Schweizer Filmpreis für die Beste Kamera ging an Peter Indergand für seine Leistung im Dokumentarfilm ELDORADO (Regie: Markus Imhoof). Indergand wurde international bereits mehrfach für seine Kameraarbeit ausgezeichnet. So erhielt er etwa den Special Jury Award for Cinematography am Sundance Film Festival 2018 für GENESIS 2.0 oder eine Emmy®-Nominierung für die Beste Kamera 2004 für WAR PHOTOGRAPHER, beide von Christian Frei.
Für das überzeugende historische Design im Spielfilm ZWINGLI (Regie: Stefan Haupt) wurde der Spezialpreis der Schweizer Filmakademie der Kostümbildnerin Monika Schmid und der Szenenbildnerin Su Erdt überreicht.
Beki Probst, die ehemalige Leiterin des internationalen Filmmarktes in Berlin, wurde für ihr herausragendes Lebenswerk «als Kulturvermittlerin mit internationalem Format» mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Probst gründete 1988 den «European Film Market» in Berlin, der sich unter ihrer Führung zum grössten und wichtigsten Treffen der europäischen Filmbranche entwickelt hat.
Der Schweizer Filmpreis ist ein Engagement des Bundesamtes für Kultur BAK. Er wird von den Partnern SRG SSR und der Association Quartz Genève Zürich mitgetragen und in Zusammenarbeit mit SWISS FILMS, der Schweizer Filmakademie und den Solothurner Filmtagen organisiert.
SWISS FILMS, 22.03.2019
Preisträgerinnen und Preisträger Schweizer Filmpreis 2019
Bester Spielfilm: CEUX QUI TRAVAILLENT von Antoine Russbach, Box Productions
Bester Dokumentarfilm: CHRIS THE SWISS von Anja Kofmel, Dschoint Ventschr Filmproduktion
Bester Kurzfilm: ALL INCLUSIVE von Corina Schwingruber Ilić, freihändler Filmproduktion
Bester Animationsfilm: SELFIES von Claudius Gentinetta, Gentinettafilm
Bestes Drehbuch: CEUX QUI TRAVAILLENT von Antoine Russbach
Beste Darstellerin: Judith Hofmann, Ruth in DER UNSCHULDIGE
Bester Darsteller: Joel Basman, Motti in WOLKENBRUCH
Beste Darstellung in einer Nebenrolle: Pauline Schneider, Hilde in CEUX QUI TRAVAILLENT
Beste Filmmusik: Marcel Vaid für CHRIS THE SWISS
Beste Kamera: Peter Indergand für ELDORADO
Beste Montage: Stefan Kälin für CHRIS THE SWISS
Bester Abschlussfilm: LES HEURES-ENCRE von Wendy Pillonel (ZHdK)
Ehrenpreis: Beki Probst, Kinofachfrau und Kulturvermittlerin
Spezialpreis der Akademie: Monika Schmid (Kostümbildnerin), Su Erdt (Szenenbildnerin) für das historische Design in ZWINGLI