Sundance Film Festival 2024
Weltpremiere von REINAS und zwei Schweizer Kurzfilme im Wettbewerb
09.01.2024
Das Festivaljahr beginnt für das Schweizer Filmschaffen fulminant: Das renommierte Sundance Film Festival im US-amerikanischen Park City hat drei Filme aus der Schweiz selektioniert. REINAS von Klaudia Reynicke feiert in der World Cinema Dramatic Competition seine Weltpremiere – der erste majoritär in der Schweiz koproduzierte Spielfilm in dieser Sektion. Die Kurzfilme MATTA UND MATTO und TERRA MATER laufen im Short Film Program.
REINAS ist der dritte lange Spielfilm von Klaudia Reynicke. Der Film spielt 1992 inmitten des sozialen und politischen Chaos in Lima. Lucía, Aurora und ihre Mutter Elena planen, ihr Land zu verlassen, fürchten aber den Abschied von ihren Nächsten. Die Genfer Produktionsfirma Alva Film hat den Film mit der peruanischen Maretazo Cine und der spanischen Inicia Films koproduziert.
Die peruanisch-schweizerische Regisseurin Klaudia Reynicke hat nach einem Studium der Anthropologie und Soziologie in Lausanne und Genf Film studiert. Ihre ersten beiden Filme IL NIDO (2016) und LOVE ME TENDER (2019) feierten beide am Filmfestival Locarno Premiere und liefen anschliessend an zahlreichen internationalen Festivals.
In der World Cinema Documentary Competition läuft ausserdem der deutsch-amerikanische Dokumentarfilm ETERNAL YOU, an dem der Schweizer Produzent Patrick M. Müller mit seiner Produktionsfirma Docmine beteiligt ist.
Animation und Afrofuturismus
Der Animationsfilm MATTA UND MATTO läuft im «Animated Short Film Program»: In einer dystopischen Welt, in der Berührung verboten ist, bieten Matta und Matto den Einsamen einen Zufluchtsort in ihrem fahrenden Hotel. Die Regisseurinnen Bianca Caderas und Kerstin Zemp haben beide an der Hochschule Luzern – Design & Kunst Animation studiert und mit dem gemeinsamen Film LIVING LIKE HETA abgeschlossen. MATTA UND MATTO wurde von YK Animation Studio produziert, das sich mit international erfolgreichen Animationsfilmen wie IN A NUTSHELL (2017), COYOTE (2018) oder LITTLE MISS FATE (2020), der ebenalls am Sundance lief, einen Namen gemacht hat.
TERRA MATER, der 10-minütige Kurzfilm der schweizerisch-ruandischen Künstlerin, Autorin und Regisseurin Kantarama Gahigiri, wird im «Short Film Program 4» gezeigt. Auf einer gigantischen Müllhalde in Nairobi inszeniert, verschmelzt der Film Pop-Ästhetik, Musik und Poesie zu einer afrofuturistischen Performance. Die schweizerisch-ruandische Koproduktion hatte seit seiner Weltpremiere an den Berlinale Shorts eine eindrückliche internationale Festivalkarriere gefeiert und lief unter anderem an der IDFA.
Das Sundance Film Festival gilt als wichtigste nordamerikanische Plattform für unabhängig produzierte amerikanische und internationale Produktionen.