Starke Schweizer Präsenz am Filmfestival in Cannes

20.04.2010

Neben Jean-Luc Godards neustem Werk «Film Socialisme», der in der Offiziellen Selektion «Un certain regard» Premiere hat, wie SWISS FILMS am 15. April mitteilte, steht Jean-Stéphane Brons Dokumentarfilm «Cleveland vs. Wallstreet – Mais mit dä Bänkler» im Rampenlicht des weltweit bedeutendsten Filmfestivals (12. bis 23. Mai 2010). Er wird in der Parallelsektion «Quinzaine des Réalisateurs» gezeigt. Im Wettbewerb «Cinéfondation» läuft der achtminütige Animationsfilm «Miramare» von Michaela Müller. Es ist der Abschlussfilm der St. Gallerin an der Academy of Fine Arts in Zagreb. Die Zürcher Produzentin Anne Walser (C-Films) ist Schweizer «Producer On The Move».

Im Film «Cleveland vs. Wallstreet - Mais mit dä Bänkler» (Prod. Saga Production, Lausanne) rollt Jean-Stéphane Bron, der Regisseur des erfolgreichen Dokumentarfilms «Mais im Bundeshuus» (2003), die Hintergründe der Finanzkrise auf. Er stellt dabei einen Prozess in Cleveland, einer Kleinstadt, die wegen der Billig-Hypotheken von einer tiefen Krise erschüttert wird, ins Zentrum. Michaela Müller wirft in ihrem Debütfilm «Miramare», den sie komplett selbst gemalt hat, einen Blick auf das sommerliche Urlaubsleben einer Schweizer Familie an einem Mittelmeerstand.

Schweizer Produktionsfirmen sind an weiteren in Cannes gezeigten Filmen beteiligt. Die Genfer Firma Bord Cadre Films beteiligte sich an dem in der Sektion «Un certain regard» gezeigten Film «Aurora» des rumänischen Regisseurs Cristi Puiu, eine Koproduktion zwischen Deutschland, Frankreich, Rumänien und der Schweiz. Der Film handelt von der Midlife Crisis eines Ingenieurs und Vaters zweier kleiner Töchter. Cristi Puiu, der die Filmschule ESBA in Genf absolviert hat, arbeitet derzeit zusammen mit dem Schweizer Tonmeister François Musy an der Ton-Postproduktion. Die Tessiner Firma Ventura Film ist Partnerin des in der «Quinzaine des Réalisateurs» aufgeführten «Le Quattro Volte» des Italieners Michelangelo Frammartino, einem in vier Episoden gegliederten Film mit Schauplatz Kalabrien. Eine Präsenz in Cannes hat auch der Schweizer Schauspieler und Shooting Star 2008 Joel Basman, der im deutschen Film «Picco» die Hauptrolle spielt (Quinzaine des Réalisateurs).

Der Radiojournalist Patrick Ferla (RSR) ist einer der fünf Mitglieder der Jury «Un Certain Regard», während der Filmkritiker der NZZ am Sonntag Christian Jungen zusammen mit acht weiteren Journalisten an der FIPRESCI-Jury teilnimmt. Der lange Dokumentarfilm «Fix Me» von Raed Andoni, eine Koproduktion der Genfer Firma Akka Films, wird in der Reihe ACID (Association du Cinéma Indépendant pour sa Diffusion) gezeigt.

Die Zürcher Produzentin Anne Walser (C-Films) nimmt an der Veranstaltung «Producers On The Move» teil. Mit diesem Event offeriert die European Film Promotion 23 jungen Produzent/innen aus ganz Europa und ihren Projekten eine Bühne in Cannes. Anne Walser hat «Marcello Marcello» von Denis Rabaglia produziert und ebenfalls den noch unveröffentlichten Debütfilm «180°» von Cihan Inan.

Peter Liechti, Preisträger des Prix Arte des Besten Europäischen Dokumentarfilms 2009 für «The Sound of Insects» nimmt am 18. Mai am «Documentary Brunch» teil, welcher vom Marché International du Film organisiert wird und Meister des Dokumentarfilms vereinigt.

Zürich, 20. April 2010

 

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