Schweizer Kurzfilm im Wettbewerb in Venedig/ Beteiligung an chinesischem Independentfilm

25.08.2008

Der an der Zürcher Hochschule der Künste entstandene Diplomfilm „Ich träume nicht auf Deutsch“ der bosnischen Regisseurin Ivana Lalovic ist einer der 18 Kurzfilme, welche an der 65. Mostra Internazionale d’Arte Cinematograpfica (27. August bis 6. September 2008) in der Wettbewerbssektion „Corto Cortissimo“ präsentiert werden. Im Programm „Orizzonti“ läuft der unabhängige Dokumentarfilm „Women“ des Chinesen Huang Wenhai, der in Koproduktion mit dem Schweizer Fernsehen SRG SSR idée suisse entstanden ist.
Ivana Lalovic, 1982 in Sarajevo geboren, verliess mit ihrer Familie die im Jugoslawienkrieg belagerte Stadt und setzte 1995 ihre Ausbildung in Zürich fort. Die Absolventin des Studiengangs Film an der Zürcher Hochschule der Künste kehrt in ihrem 15-minütigen Abschlussfilm „Ich träume nicht auf Deutsch“ nach Sarajevo zurück: Eine 17-jährige Angestellte eines edlen Hotelrestaurants lernt einen 43-jährigen Exil-Bosnier kennen, der in der Schweiz lebt und in Sarajevo auf Geschäftsreise ist. Sie kommen sich näher, ohne zu wissen, was sie am nächsten Morgen erfahren werden.



Der 1971 in der Provinz Hunan geborene Huang Wenhai begann 1995 ein Kameraaufbaustudium an der Filmakademie Peking und arbeitete als Journalist für den Fernsehsender CCTV. Seit 2001 ist er als freier Regisseur und Filmproduzent tätig. Sein Film „Mend You“ („Dream Walking“) wurde 2006 am Festival Cinéma du Réel in Paris mit dem Grossen Preis ausgezeichnet. Im Film „Women“ verfolgt Huang Wenhai die Bestrebungen einzelner Menschen für einen demokratischen Aufbruch. Unter den Portraitierten befindet sich der 90-jährige Li Rui, Mitglied der Kommunistischen Partei seit 1937 und ehemaliger Sekretär von Mao Zedong, der zu den entschiedenen Verfechtern einer demokratischen Veränderung in der chinesischen Gesellschaft gehört. Der unabhängig von den staatlichen Strukturen gedrehte Film ist dank der Unterstützung des Schweizer Fernsehens SRG SSR idée suisse zustande gekommen.



Zürich, 25. August 2008
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