Schweizer Dokumentarfilme behaupten sich in Montreal

12.11.2008

Nicht weniger als fünf Dokumentarfilme aus der Schweiz sind im Programm der 11. Rencontres Internationales du Documentaire (RIDM) zu sehen, welche vom 13. bis 23. November 2008 in Montreal stattfinden. Mit „Au loin des villages“ von Olivier Zuchuat, „La forteresse“ von Fernand Melgar, „La mère“ von Antoine Cattin & Pavel Kostomarov, „No More Smoke Signals“ von Fanny Bräuning sowie „Retour à Gorée“ von Pierre-Yves Borgeaud präsentiert das Festival ohne Wettbewerb herausragende Filme, die sowohl in der Schweiz wie im Ausland auf ein breites Echo und Anerkennung gestossen sind. Fernand Melgar gibt eine Master-Class im Rahmen des Festivals, an welchem auch Fanny Bräuning, Antoine Cattin und Pierre-Yves Borgeaud teilnehmen.
Der in einem Flüchtlingslager im Darfour gedrehte Film „Au loin des villages“ (Prod. Prince Film, Jura) ist im Juli am Dokumentarfilmfestival in Marseille ausgezeichnet worden. Der Film „La forteresse“ (Climage, Lausanne), der dieses Jahr am Filmfestival Locarno in der Sektion „Cinéastes du présent“ mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet wurde, läuft mit Erfolg in den Westschweizer Kinos. Er zeigt den Alltag in einer Empfangsstelle für Asylbewerber. 2007 am Leipziger Dokumentarfilmfestival preisgekrönt, sorgt der schweizerisch-russische Film „La mère“ seit einem Jahr für Aufmerksamkeit an Filmfestivals, so in Toronto an den Hot Docs, in Lissabon am IndieLisboa Festival, in München am Dokfest, in Karlovy Vary am Internationalen Filmfestival und in Wien an der Viennale. Das Portrait der zehnfachen Mutter und Kolchosebäuerin wurde für den Europäischen Filmpreis 2008 nominiert.



„No More Smoke Signals“ (Distant Light Filmproduktion, Zürich) ist im Rahmen des Filmfestivals Locarno an der Semaine de la critique uraufgeführt worden. Der Film zeigt den täglichen Kampf der indianischen Bevölkerung Amerikas für ihre Rechte und Würde. „Retour à Gorée“ (CAB Productions, Lausanne/DreamPixies, Vevey), in welchem der afrikanische Musiker Youssou N’Dour eine Reise auf den Spuren des Sklavenhandels unternimmt, wurde 2007 am Festival Vision du réel im Wettbewerb uraufgeführt und prämiert. Er lief seither an den internationalen Festivals in Chicago, Göteborg London, Los Angeles, Sao Paulo und wurde mehrfach ausgezeichnet.



Zürich, 12. November 2008
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