Retrospektive Peter Liechti und Schweizer Filme am Filmfestival Rotterdam

19.01.2009

Eine der drei am diesjährigen Filmfestival Rotterdam (21. Januar bis 1. Februar 2009) organisierten Retrospektiven gilt dem Schweizer Cineasten Peter Liechti, dessen neuster Film «The Sound of Insects – Record of a Mummy» in diesem Rahmen international erstmals aufgeführt wird. Das dem künstlerisch hochstehenden und avantgardistischen Filmschaffen verpflichtete Festival zeigt Werke von acht weiteren Schweizer Regisseur/innen, darunter ebenfalls als Weltpremiere den in holländisch-österreichisch-schweizerischer Koproduktion entstandenen Spielfilm «Zara» von Ayten Mutlu Saray.

Drei Computeranimationen des Schaffhauser Künstlers Yves Netzhammer sind in Rotterdam zu entdecken, wobei der 28-minütige Loop «Furniture Of Proportions» im Rennen für den Tiger-Award der Kurzfilmsektion des Wettbewerbs „Bright Future“ steht. Ebenfalls in dieser Sektion, ausserhalb des Wettbewerbs, läuft der Dokumentarfilm «Témoin indésirable» von Juan Lozano über den kolumbianischen Journalisten und Verfechter der Menschenrechte Hollman Morris. Der letztes Jahr in Locarno uraufgeführte Spielfilm «Un autre homme» von Lionel Baier befindet sich in Rotterdam in der Reihe „Spectrum“, wo ebenfalls die Kurzfilme «Monsieur Sélavy» von Peter Volkart und «Barricata» von Emmanuelle Antille programmiert sind.

Die innovativen filmischen Ausdrucksformen gewidmete Sektion „Signals“ präsentiert eine aus zwölf Filmen bestehende Werkschau des Ostschweizer Regisseurs Peter Liechti. Sie umfasst neben den langen Essay-, Spiel- und Dokumentarfilmen «Signers Koffer» (1996), «Marthas Garten» (1997) «Hans im Glück – drei Versuche das Rauchen loszuwerden» (2003), «Namibia Crossings» (2004), und «Hardcore Chambermusic» (2006) die meisten seiner ab Mitte der 80er-Jahre entstandenen Kurzfilme. Besondere Aufmerksamkeit erzeugt sein neuster Film «The Sound of Insects – Record of a Mummy», eine von einer realen Begebenheit ausgehende Fiktion über einen Mann, der in seinem Tagebuch seinen Weg durch Hunger und Durst zum Tod festhält, welchen er sich selber auferlegt hat.

Zeichen für die Zukunft setzt die Sektion „Signals“ mit der Auswahl des einminütigen Animationsfilm «27 Years» von Raymond Höpflinger und des Kurzfilms «Weg nach Rio», welchen Lukas Tiberio Klopfenstein in Zusammenarbeit mit seinem Vater Clemens Klopfenstein gedreht hat.

Zürich, 19. Januar 2009

Ciné-Portrait zu Peter Liechti

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