«Ma vie de Courgette» geht für die Schweiz ins Oscar-Rennen

Der erste lange Animationsfilm des Schweizer Regisseurs Claude Barras feierte im Mai dieses Jahres seine Weltpremiere an den Filmfestspielen von Cannes in der Sektion «Quinzaine des Réalisateurs». Im Juni gewann «Ma vie de Courgette» den Hauptpreis sowie den Publikumspreis im Wettbewerb des renommierten Animationsfilmfestivals von Annecy. In diesen Tagen läuft die schweizerisch-französische Koproduktion am International Film Festival in Melbourne. Die Teilnahme an weiteren bedeutenden Filmfestivals wird im Herbst kommuniziert.

Produziert wurde die Stop-Motion-Animation von Rita Productions in Genf (Produzenten: Max Karli, Pauline Gygax) in Koproduktion mit Blue Spirit Productions, Paris und Gébéka Films, Lyon und KNM, Monte Carlo. Die Weltreche erwarb Indie Sales in Paris. Die Filmrechte sind bereits in über 20 europäische Länder sowie in den Nahen Osten und nach Asien verkauft worden. Verhandlungen mit Verleihern in Grossbritannien und Nordamerika stehen vor Abschluss. «Ma vie de Courgette» startet im September in den Tessiner Kinos (Verleih: Praesens Film). Der Kinostart in Frankreich (Gebeka Films) und Belgien (Cinéart) folgt im Oktober 2016. Im Dezember 2016 kommt der Film in Deutschland (Polyband) und in Italien ins Kino (Teodora Film Distribuzione).

«Ma vie de Courgette» erzählt die Geschichte des neunjährigen Icare, genannt Courgette, der sich nach dem Tod seiner Mutter in einem Kinderheim zurechtfinden muss und schliesslich von einem Polizisten aufgenommen wird. Sie basiert auf dem Roman «Autobiographie d’une courgette» von Gilles Paris und wurde von der renommierten französischen Drehbuchautorin Céline Sciamma («Girlhood», «Being 17») für die Leinwand adaptiert. Die Filmmusik stammt von der Schweizer Singer/Songwriterin Sophie Hunger. “We can say that this is a film about childhood rather than a children’s film, a melodrama full of emotion and humor” Claude Barras (Variety, Mai 2016).

Regisseur Claude Barras (*1973) hat bereits mehrere preisgekrönte kurze Animationsfilme realisiert, zuletzt «Chambre 69» (2012), der für zahlreiche Festivals selektioniert wurde. «Banquise» (2005) wurde ebenfalls an der Croisette im Internationalen Kurzfilmwettbewerb von Cannes präsentiert, und auch «Le génie de la boîte de raviolis» (2006) wurde zum Festivalhit mit weltweit über 50 Festivals.

Die Begründung der Schweizer Oscar-Jury lautet: «Ma vie de Courgette ist ein originelles, von einer herausragenden künstlerischen Leitung realisiertes Werk. Es ist eine emotionsgeladene, von Resilienz und einer hoffnungsvollen Sicht auf die Gesellschaft durchdrungene Geschichte. Dem Regisseur Claude Barras und der Drehbuchautorin Céline Sciamma ist es gelungen, den Kindern eine Stimme zu geben, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, dabei aber gleichzeitig alle Generationen anzusprechen.»

Die Promotionsagentur SWISS FILMS koordiniert die Oscar-Kampagne im Auftrag des Bundesamts für Kultur. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood gibt im Dezember die Short List der Filme bekannt, welche für die fünf Nominationen in der Foreign Language Kategorie zur Auswahl stehen. Die definitiven Oscar-Nominationen werden am 24. Januar 2017 veröffentlicht. Die Verleihung findet am 26. Februar in Los Angeles statt.

Awards
Annecy International Animation Film Festival: Cristal for Best Feature Film 2016
Annecy International Animation Film Festival: Publikumspreis 2016
Official Selection of the LUX Prize 2016 of the European Parliament (one of 3 films)
Annecy International Animation Film Festival 2015 for «Work in Progress»

Festivals (Auswahl)
Cannes Film Festival 2016: Directors’ Fortnight sectionAnnecy International Animation Film Festival 2016: Feature Films Competition Melbourne International Film Festival
Angoulême Festival du Film Francophone: Competition
FANTOCHE International Animation Film Festival

Links
Switzerland: Up Next! Claude Barras (von Emilio Mayorga, Variety)
Rita Productions, Genf
Indie Sales, Paris

Pressezitate
«What Barras has achieved here is nothing short of a miracle» Boyd van Hoeij, The Hollywood Reporter

«Lovingly told and gorgeously rendered story» Boyd van Hoeij, The Hollywood Reporter

«While “My Life as a Courgette” falls into that zone of animation that’s mature enough for adults to appreciate, it deals frankly with the facts of life in a way that neither condescends to nor scars younger audiences» Peter Debruge, Variety

«A compact triumph of stop-motion animation in the service of a bittersweet tale, My Life As A Courgette is as delightful as it is affecting» Lisa Nesselson, Screen

«Screenwriter Céline Sciamma splendidly adapted the source book. Manipulating wonderful sets and touching protagonists, director Claude Barras delivers the message that tragedy needn’t determine the rest of a young person’s life» Lisa Nesselson, Screen

«All but the most hardened adult hearts will be moved» Lisa Nesselson, Screen

SWISS FILMS 5.8.2016