„La Liste de Carla“ vereint Zuschauer von Belgrad, Sarajevo und Zagreb
12.12.2007
Am 13. Dezember 2007 – am Tag, an welchem sich Carla Del Ponte vor der Presse als Chefanklägerin am Internationalen Gerichtshofes in Den Haag verabschiedet – finden gleichzeitig in den Hauptstädten von Serbien, Bosnien und Herzegovina und Kroatien parallel Vorführungen des Schweizer Dokumentarfilms „La Liste de Carla“ von Marcel Schüpbach statt. Vor dem Hintergrund der andauernden Straflosigkeit von Kriegsverbrechern stellen die in Belgrad, Sarajevo und Zagreb von lokalen NGO’s mit Unterstützung des Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) organisierten Spezialvorführungen und Diskussionsveranstaltungen eine eindrückliche Aktion gegen das Vergessen dar.
In dem Mitte 2006 fertig gestellten Film „La Liste de Carla“ verfolgt Marcel Schüpbach Schritt auf Schritt die Chefanklägerin des Jugoslawien-Tribunals in ihrem unablässigen Kampf um die Auslieferung der letzten noch flüchtigen Kriegsverbrecher Ratko Mladic, Radovan Karadzic und Ante Gotovina. Der Film, der ebenso die Beharrlichkeit Carla Del Pontes wie die Ränkespiele der Regierungen dokumentiert, ermöglicht an drei Schauplätzen des Geschehens diesen Einsatz gegen Straflosigkeit und Vergessen fortzusetzen. In Belgrad findet nach der Filmvorführung eine Diskussion mit der serbischen Menschenrechtsaktivistin Nataša Kandic statt; in Sarajevo diskutieren die Zuschauer/innen mit dem bosnischen Rechtsprofessor Zdravko Grebo; in Zagreb steht der kroatische Universitätsprofessor Žarko Puhovski Red und Antwort. Als Spezialgast nimmt Carla Del Ponte ihrerseits an einer Vorführung des Films in Den Haag teil, die die sich international für Menschenrechte einsetzende Foundation „Movies that Matter“ organisiert.
Zürich, 12. Dezember 2007
Zürich, 12. Dezember 2007